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„Bitte, die Tür zu!“ Der erste Satz, der in August Strindbergs Der Pelikan von 1907 besprochen wird, gibt den Ton vor. Die Familie ist im Stück des schwedischen Dramatikers kein Hort der Geborgenheit, sondern ein Schauplatz des Misstrauens und der Verschlossenheit. Nach dem Tod des Vaters sollten alle eigentlich zusammenhalten: Mutter Elise, die Kinder, darunter die ohnmächtige Tochter Gerda sowie deren Bräutigam Axel, schließlich der empathische Haushälter Gerd. Aber statt Zuneigung und gemeinsamer Trauer herrschen Rachegelüste, Maskerade und doppeltes Spiel vor. Wenn es um Liebe, das Erbe oder erlittenen Schmerz geht, dann ist der Mensch nichts weiter als ein Gegenstand, der sich belügen und manipulieren lässt, selbst und gerade von denen, die einem die Nächsten sind. Stefan Maurer inszeniert Strindbergs seherisches Sittengemälde als dunkle Farce. Dessen realistische Personenzeichnung überführt er in einen zeitlosen Kommentar über menschengemachte Kälte. Das Stück mag vor mehr als hundert Jahren geschrieben worden sein; an diesem Abend zeigt sich gerade in Bezug auf unser Zeitalter der Selbstoptimierung und des Narzissmus seine ungebrochene Aktualität.
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